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EVER GIVEN liefern den Soundtrack für das Nichts.
Ever Given sind schwarz wie Cygnus X-1 und verführerisch schön wie NGC 7293. Ihre Musik hallt wider aus der expandierenden Unendlichkeit des leeren Raums zwischen den kosmischen Filamenten. Wir sitzen da und starren in den Nachthimmel, als uns plötzlich klar wird, warum es nachts dunkel ist, obwohl Milliarden Sterne herableuchten. Während wir beginnen zu verstehen, bemerken wir, dass es der Mars ist, auf dem wir sitzen – das Abendrot blau und der Sauerstofftank leer.
EVER GIVEN schaffen akustisches Chaos und Dissonanzen, gleichzeitig Melodien und Klangteppiche, die unseren lebensfeindlichen Alltag resonieren – ihre Musik ist (ur-) gewaltig, sie braucht keine Aggression. Knarzende Instrumente mischen sich mit tiefen Drones und weiten, leeren Soundlandschaften, während eine geisterhafte Stimme an die mythischen Sirenen erinnert, in Schönheit verführt und Schrecken verkündet.
EVER GIVEN sind ein Trio aus Centralia, Pennsylvania, Linz, Ottensheim oder Hallein oder sonst woher.
BOSNA (Jazz/Hypnojazz, Punkrock/Post-Punk
Schlagzeug, Gitarre, Loops und lakonischer Gesang vereinen sich bei Bosna zu einer stellenweise an Sonic Youth erinnernden, psychedelischen Auslegung spröder Post-Punk-Rock-Ästhetik. So klingt Bosnas im Juni bei Numavi erschienenes Mini-Album „You Know Too Much“ über weite Strecken nach einem kontrollierten, semi-improvisierten Jam, durchsetzt von kreiselnden Gitarren-Hooks und durchbrochen von antithetischen Unisono-Breaks.
Wer auf die im Hall- und Echo-saturierten Sound oft halb verborgenen, englischsprachigen Texte achtet, wird mitkriegen, dass dabei ohne jeden demonstrativen Belehrungsgestus allerhand Beobachtungen aus dem queeren Alltag zur Sprache kommen. „Birds full of lust / Rustling trees above / Hey but when we kiss do you see people turn around?“, heißt es etwa in „Crunchy Lips“. Im Sprechgesang von „Tanzverbot“ wiederum ist von männlichen Freunden zu hören, die sich für große Feministen halten, aber „they never stand up for me.“ Ein seltener Moment, in dem Bosna uns ihre Botschaft einmal nicht sondern auf hypnotische Art einflößen, sondern direkt aufs Ohr drücken. So oder so, sie kommt an.
BOSNA sind:
Magdalena Gasser: Schlagzeug
Pete Prison IV: Stimme, Akustikgitarre, E-Bass, Keyboards
EINLASS 20:00 Uhr – BEGINN 21:00 Uhr