- Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.
Stefanie Sargnagel ist im Internet groß geworden, aber aufgewachsen ist sie auf der Straße. Sex, Drugs and Rock ’n‘ Roll werden in diesem beinahe klassischen Coming-of-Age-Roman zu Phlegma, Hasch und Schokobons. «Dicht» porträtiert die Rückseite Wiens, eine räudige Welt aus Beisl, Psychiatrie und Bruchbude, bevölkert von größtenteils überaus liebenswerten Antihelden: Das ist lustig, brutal, widerborstig, Literatur.
——-
Stefanie Sargnagel, geb. 1986, studierte in der von Daniel Richter angeleiteten Klasse der Akademie der Bildenden Künste Wien Malerei, verbrachte aber mehr Zeit bei ihrem Brotjob im Call-Center. Das literarische Rezept ihrer beiden ersten Werke „Binge Living“ (2013), „Fitness“ (2015): Facebook-Statuse, irrwitzige Reportagen und Illustrationen werden zu einem Stream of Consciousness verdichtet, der mit schonungslosem Stakkato entlarvt was in Steffis Augen verlogen, fake, unzulänglich oder einfach auch nur saukomisch ist.
Gleichzeitig wurde Sargnagel rund um die Veröffentlichung von „Fitness“ auch zu einer Art linker Gallionsfigur; ihre Battles und Beefs auf Facebook mit/gegen rechtsextreme und/oder FPÖ brachten ihr Heldenstatus und sind beinah genauso legendär wie Ihre Bücher.
2016 erhielt sie den BKS-Bank-Publikumspreis beim Wettbewerb zum Ingeborg-Bachmann-Preis. Im Oktober 2020 erschien bei Rowohlt ihr aktuelles Buch „Dicht“.
Fotos: ©Apollonia Theresa Bitzan